„All Singung All Dancing All Yiddisch Revue“

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Abschied von Barrie Kosky als Intendant.

… in der Komischen  Oper am 18.Juni 2022

Revue in Jiddischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln

Weitere Vorstellungen:
15. 18. 21. 23. 26. 29 Juni 2022

Besetzung:
Dagmar Manzel, Helmut Baumann, Max Hopp, Ruth Brauer-Kvam, Katharine Mehrling, Helene Schneiderman, Barbara Spitz, Sigalit Feig, Tobias Bonn, Christoph Marti, Andreja Schneider, Alma Sadé, Ivan Turši?, Peter Renz, Philipp Meierhöfer, Dominik Köninger

Mit:
Musikalische Leitung: Adam Benzwi – Inszenierung: Barrie Kosky – Choreografie: Otto Pichler – Kostüme: Klaus Bruns – Dramaturgie: Ulrich Lenz – Chöre: David Cavelius – Licht: Franck Evin

Revue in All-Star-Besetzung
Als künstlerischer Leiter des Hauses prägte Intendant und Chefregisseur Barrie Kosky das Programm der Komischen Oper Berlin unter anderem mit zahlreichen Wiederentdeckungen und Neuinterpretationen von Werken aus der vielfältigen jüdischen Musiktheater-Kultur des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts, von Ball im Savoy über Die Perlen der Cleopatra und Frühlingsstürme bis hin zu Moses und Aron, von Jacques Offenbach und Emmerich Kálmán über Paul Abraham bis hin zu Arnold Schönberg, von Operette bis Zwölf-Ton-Musik. Und brachte ganz nebenbei die jiddische Sprache auf die große Bühne zurück.

© Monika Rittershaus

Als fulminanten Abschluss seiner zehnjährigen Intendanz präsentiert Barrie Kosky gemeinsam mit Dirigent Adam Benzwi und Choreograf Otto Pichler eine rauschende Revue, die ein vollkommen neues, dem Berliner Publikum noch weitgehend unbekanntes Kapitel jiddischer Kultur aufschlägt: die US-amerikanische Unterhaltungskultur der 1950er- und 1960er Jahre. War jüdisches Leben in den Vereinigten Staaten bis 1945 von der Nostalgie nach Europa geprägt, brach sich nach den Schrecken des Zweiten Weltkriegs ein neuer Optimismus Bahn. Nachdem die Nationalsozialisten die vielfältige jüdische Kultur in Europa vernichtet hatten, wurde sie nun in den Straßen New Yorks wiedergeboren, um alsbald die Clubs, Theater und TV-Studios des ganzen Landes zu erobern.…..
[Komische Oper Berlin]

© Monika Rittershaus

Besuchsbericht:

Das war eine echt jiddische in der Sprache, tanzende mit Pichlers toller Truppe und auch schwule Revue, so kennt man und so liebt man ihn und deshalb kommt bzw. kam (leider) man zu Barrie Kosky. Hier konnte er seinem Publikum zum Abschied noch einmal seine ganze Welt des Kabaretts vorführen. Schmissige, urkomische und bunte Szenen als Gruppe oder Solo, Songs aber auch Lieder mit traurigen Inhalt, aber auch von überschäumender Lebensfreude und von Hoffnung und Trauer über Verluste. Das ganze Repertoire in einer Folge von leider NUR 60 Minuten, das ganze Leben Revue passiert. Das war etwas für das Publikum, tosender Beifall zu jeder Nummer, die Zeit verging wie im Flüge. Ein begeisterter, langanhaltender Schlussapplaus. Tschüss Intendant Barrie Kosky, aber nicht richtig, er bleibt uns erhalten, als Regisseur an der Komischen Oper.
Peter Dahms [OpernInfo-Berlin]

© Monika Rittershaus

Titelfoto © Monika Rittershaus
Weitere Fotos © Monika Rittershaus