„DISTANT MATTER“ vom Staatsballett Berlin

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Foto (c)…  by Jubal_Battisti – im Stream am FR 23.04.2021, 18:00 UHR unter: https://www.staatsballett-berlin.de/de/spielplan/nn-kreation-k/23-04-2021/1280

und die weiteren sind jeweils für 24 Stunden verfügbar.


Weitere Termine:

Die Aufzeichnung ist vom 1. Juni 2019


>>>>>> Hier noch einmal mein Besuchbericht von der

Uraufführung am 15. Februar 2019 in der Komischen Oper Berlin, als Doppelvorstellung gemeinsam mit:

HALF LIFE (siehe dort >>>>)
Tanzstück von Sharon Eyal und Gai Behar
Musik von Ori Lichtik
Choreographie: Sharon Eyal
Co-Choreographie: Gai Behar
Musik: Ori Lichtik
Kostüme und Maske: Rebecca Hytting
Licht: Alon Cohen
Choreographische Assistenz: Rebecca Hytting

Vergleich und Aussicht

Wenn diese beiden Choreografien das Programm der folgenden Saison und darüber hinaus, unter der neuen Intendanz, komplettiert im nächsten Jahr mit Sasha Waltz, charakterisieren sollen um das Publikum einzustimmen, dann war das schon sehr eindrucksvoll. Es zeigte überzeugend den angestrebten Wechsel oder Wandel bzw. die Weiterentwicklung von der reinen Klassik des Balletts zu einer Erweiterung des Repertoires in den zeitgenössischen Tanz für die kommenden Jahre. Wobei wohl weiterhin auch das klassische Genre mit zeitgenössischen Inszenierungen gepflegt werden soll. Ein Beispiel war die letzte Premiere der ‚Bayadere‘ im Urzustand der Inszenierung und Choreografie.

DISTANT MATTER

Tanzstück von Anouk van Dijk
Musik von Jethro Woodward
Choreographie: Anouk van Dijk
Bühne und Licht: Paul Jackson | Anouk van Dijk | Claus de Hartog
Kostüme: Jessica Helbach
Choreographische Assistenz: Tara Jade Samaya | Niharika Senapati

„So wie das klassische Ballett den Betrachtern eine Illustration von Träumen bieten soll, so will der zeitgenössische Tanz einen Weg zeigen, den der moderne Mensch verfolgen kann, um mit den Anforderungen der modernen Welt umzugehen. Anouk van Dijk hat dafür die „Countertechnique“ entwickelt, die aus jeder Bewegung eine Gegenbewegung erzeugt, wobei sie sich auf die Grundlagen der Quantenmechanik beruft,. Diese postuliert, das ein beobachtetes Ereignis durch die Beobachtung schon verändert wird und in einen anderen Zustand übergeht.
Die Tänzer bewegen sich anfangs einzeln und transversal über die Bühne, wo als einziges Ausstattungsmittel ein weißes Tuch vom vorderen Bühnenrand bis in den Hintergrund reicht und dann nach oben erstreckt. Aus den anfänglichen Einzelbewegungen bilden sich einzelne Gegenpole und kleinere Gruppen, die aufeinander reagieren und ihre Bewegungen koordinieren oder sich eben abstoßen und die Bewegungsrichtung ändern. Begleitet wird die Choreografie von anfangs mehr gefühlten als gehörten ‚Wummern‘ das sich im Laufe der Aufführung verstärkt und zunehmend aggressiver, fordernder wird. Es folgt wie bei dieser Art von Tanzaufführungen üblich ein frenetisches Geschrei und anhaltender Applaus für die Darbietung und die Künstler.“

Peter Dahms [TanzInfo-Berlin.de]

Foto (c) Jubal_Battisti