„TRANSFORMATION“

Meinungen Rezensionen Literatur

Hans-Jörg Czech / Kareen Kümpel / Rita Müller (Hg.)

Strategien und Ideen zur Digitalisierung im Kulturbereich

In der Edition Museum im März 2021
ISBN 978-3-8376-5744-9
E-Book (PDF), ISBN 978-3-8394-5744-3

Hans-Jörg Czech Stiftung Historische Museen Hamburg, Deutschland
Kareen Kümpel Museum der Arbeit (Hamburg), Deutschland
Rita Müller Museum der Arbeit (Hamburg), Deutschland


Rezension:

Der vorliegende Sammelband erschien zu der geplanten Veranstaltungsreihe „eCulture Salon“ zur Digitalisierung im Kulturbereich in den Jahren 2019/20 in Hamburg. Wie es vielen Veranstaltungen mit Publikumsbeteiligung, wie dem gesamten Kulturbereich erging, konnten die Vorträge wegen der Corona-Einschränkungen nicht vor Ort und vor Publikum stattfinden.

Als Alternative wurden Aufsätze/Vorträge zum Themenbereich in dieser Sammlung zusammengestellt und veröffentlicht, um auch einem größeren Interessentenkreis als den Produzenten, den Planern und den Rezipienten der Kulturangebote, hier hauptsächlich im Museumsbereich, über Planungen, durchgeführte Projekte und Meinungen zu informieren. Die Überlegungen betreffen jedoch den Theater- und Musikbereich gleichermaßen.

Aus den abgedruckten Artikeln ist die überwiegende Ansicht erkennbar, dass eine vollständige Digitalisierung aller organisatorischen und repräsentativen Aufgaben einer Kultureinrichtung nicht anzustreben ist. Die Digitalisierung soll die Darstellung der realen Objekte nicht ersetzen, sondern soll diese zu einem großen Teil nur bei der Präsentation unterstützen.

Die Durchführung der geplanten Aufgaben ist zwar durch die Einschränkungen, die durch die Pandemie erforderlich wurden notwendigerweise beschleunigt worden, aber sie habe man der grundsätzlichen Ansicht nichts geändert. Neben den Aufgaben, die im Museumsbereich elementar sind, wie z.B. Präsentation und Information sind als weitere Aufgaben des Kulturbereichs, die darstellenden und die performativen Künste zu bedenken. Hier kann eine vollständige Digitalisierung keine Lösung sein. Dem Besucher ist in jedem Falle wichtig, sich austauschen zu können mit den anderen Teilnehmer an Präsentationen und Veranstaltungen.
Ein sehr umfangreicher Teil des Komplexes der Digitalisierung ist die Verfügbarkeit von entsprechender Informationstechnik zur Darstellung der Präsentationen und leicht zugängliche Kommunikationstechnik bei den Rezipienten. Nebenbei wird meist vergessen oder nicht thematisiert, dass die gesamte Technik dafür einen hohen Grad von Energie und finanzieller Mittel auf beiden Seiten benötigt, um die auch viele andere Zweige der Wirtschaft, wie auch Verkehr und Produktion konkurrieren.

Das Buch ist hier durch seine vielfältigen Themenkomplexe und Stellungnahmen eine große Hilfe bei der Bewertung und den Planungen zu den Entwicklungen der Digitalisierung im Jetzt und besonders für die Zeit nach den Einschränkungen, nach der Pandemie hilfreich und anregend.

Weiterhin ist das Buch in der Auswahl der Beiträge und im Themeninhalt eine gute Informationsquelle zu den Bewegungen, die zur Zeit im Kulturbereich im Gespräch und in der Umsetzung wichtig sind.

Peter Dahms [www.Dahms-Projekt.de/wordpress ]


Schlagworte
Digitalisierung, Kunst, Kultur, Museum, Modernisierung, Corona, Museumswissenschaft, Museumsmanagement, Digitale Medien, Praktische Museumskunde [transcript-verlag]


… aus der Verlagsankündigung:

„Die Digitalisierung des Kulturbetriebs gewinnt endlich an Fahrt! Das liegt nicht zuletzt an den Corona-Beschränkungen, denn die Errungenschaften der virtuellen Transformation sind im Zuge der Lockdowns schon jetzt zur notwendigen Bedingung für ein Weiterleben des Kulturbetriebs geworden. Dieser Sammelband soll ungeachtet der pandemischen Verhältnisse ein Anstoß sein für den Diskurs in Politik und Gesellschaft. Mit einmaligen Einblicken in die technischen Veränderungen der jüngsten Vergangenheit, neuen Gedanken und mit Anregungen zur Modernisierung gibt er den Retrospektiven und Forderungen von Kunst- und Kulturschaffenden einen freien Raum. Mit Beiträgen von Senator Carsten Brosda, Hanno Rauterberg, Mirjam Wenzel, Harald Welzer, Peter Seele u. a“ [transcript-verlag]