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"La forza del destino" von Giuseppe Verdi | ||||
Von Giuseppe Verdi (1813-1901) [Die Macht des Schicksals] Melodramma in vier Akten Libretto von Francesco Maria Piave - Textliche Neufassung von Antonio Ghislanzoni Uraufführung: 10. [22.] November 1862 in St. Petersburg Premiere am So 08.09.2019 in der Deutschen Oper Berlin Musikalische Leitung Jordi Bernàcer Inszenierung Frank Castorf Bühne Aleksandar Denic Kostüme Adriana Braga Peretzki Licht Lothar Baumgarte Video-Design und Live-Kamera Maryvonne Riedelsheimer Andreas Deinert Kathrin Krottenthaler Chöre Jeremy Bines Dramaturgie Jörg Königsdorf Mit: Der Marchese von Calatrava Stephen Bronk Donna Leonora María José Siri Don Carlo di Vargas Markus Brück Don Alvaro Russell Thomas Preziosilla Agunda Kulaeva Pater Guardian Marko Mimica Fra Melitone Misha Kiria Curra Amber Fasquelle Der Alkalde Padraic Rowan Mastro Trabuco Michael Kim Chirurgus Timothy Newton Der Indio Ronni Maciel Orchester Orchester der Deutschen Oper Berlin "Als erste „moderne“ Oper, die aus Ideen und nicht aus einzelnen Nummern bestünde, ordnete Giuseppe Verdi selbst seine 1862 uraufgeführte FORZA DEL DESTINO ein. Tatsächlich bezieht das gesamte Werk seine Antriebskraft aus der Polarität zweier entgegengesetzter Gefühlswelten, die die Hauptfiguren geradezu obsessiv beherrschen: Auf der einen Seite die vermeintliche Schuld am Tode von Leonoras Vater, die auf ihr und ihrem Geliebten Alvaro lastet. Auf der anderen Seite der Rachedurst, der Leonoras Bruder Carlo dazu treibt, die beiden über alle Grenzen hinweg zu verfolgen. [...]" [Deutsche Oper Berlin] Besuchsbericht: Frank Castorf hat diese Gelegenheit ergriffen, er provoziert, das kann er, das hat er in den Jahren der Volksbühnen ausgelebt. Einige seiner Anhänger hat es natürlich in die Deutsche Oper gezogen, um hier weiterhin ihre Sympathien und seine Ideen zu goutieren und lautstark zu unterstützen. Hier treffen sie dann auf die traditionellen Opernbesucher, die eigentlich von der Musik und den Bildern einer „Verdi-Oper“ eine feste Vorstellung haben.
Da haben wir es wieder, das ist die Melange, die Opernskandale produzieren kann. Nicht, dass die „Verdi-Freunde“ nicht auf ihre Kosten kommen, die Chorszenen und die Sänger erfüllen ihre Erwartungen, wie sie es von einer Aufführung erwarten. Der Chor der Deutschen Oper unter Jeremy Bines und Maria José Siri als Donna Leonora, Markus Brück als Don Carlo de Vargas und Russel Thomas als Don Alvaro, wie auch die weiteren Rollen waren gut besetzt und wurden auch mit Zwischenapplaus begeistert bedacht. Das Bühnenbild und die Ausstattung sind zwar nicht so, wie man es von dieser Oper erwartet hätte, aber der Zeitgeschmack hat sich gewandelt und die vielfältigen Techniken müssen ja auch demonstriert werden. Das führte in diesem Fall jedoch dazu, dass nicht so ganz schlüssige Konzept Verdis noch weiter verkompliziert wurde und die Übersicht über die Handlung stellenweise verloren ging.
Den Tumult und der darauf folgende Abbruch der Aufführung war dann den „persönlichen Einfügungen“ des Regisseurs geschuldet, die sich dann doch zu weit für Teile des Publikums von Verdi entfernten und der passende Zwischenrauf war dann „wir wollen wieder Verdi hören“ provozierte. Nachdem sich wieder alles beruhigte, konnte die Vorstellung weitergehen und führte zu einem begeisterten Applaus für die Solisten, den Chor und den Dirigenten für das Orchester. Der zum Schluss hinzukommende Regisseur wurde leidenschaftlich ausgebuht und von seinen Anhänger mit begeisterten Rufen bedacht. Alles klar, so ist es Frank Castorf ja gewöhnt, das hatte er erwartet und provoziert und alle waren zufrieden. |