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"Heart Chamber" von Chaya Czernowin | ||||
von Chaya Czernowin *1957 [An inquiry about love] Text von Chaya Czernowin Musikalische Leitung: Johannes Kalitzke Inszenierung: Claus Guth Bühne, Kostüme Christian Schmidt Licht Urs Schönebaum Video-Design Roca-Film Dramaturgie Yvonne Gebauer Dorothea Hartmann Mit: Solistin 1 Patrizia Ciofi / Solistin 2 Noa Frenkel Solist 1 Dietrich Henschel / Solist 2 Terry Wey Sopran Robyn Allegra Parton Micaëla Oeste Jana Miller Rachel Fenlon Mezzosopran Anna-Louise Costello Jennifer Hughes Verena Usemann Verena Tönjes Tenor Hans-Dieter Gillessen Lawrence Halksworth Wagner Moreira Martin Fehr Bass Philipp Schreyer Christoph Brunner Simon Robinson Andrew Munn Die Stimme Frauke Aulbert Der Kontrabassist Uli Fussenegger Ensemble Ensemble Nikel Live-Elektronische Realisation SWR Experimentalstudio Klangregie Joachim Haas Lukas Nowok Carlo Laurenzi Orchester Orchester der Deutschen Oper Berlin "HEART CHAMBER nennt Chaya Czernowin ihr neuestes Musiktheater und zielt damit in mehrfacher Hinsicht ins Innerste. Sie stellt sich in die jahrhundertealte Tradition der Oper, die seit ihren allerersten Anfängen stets dem Herzen und seinen Erregungen den zentralen Platz einräumte. Eine „Erforschung der Liebe“ im 21. Jahrhundert nimmt sich Czernowin vor und begegnet dem romantischen Liebesbegriff mit Zweifeln und Destruktion, gleichwohl sie ihre Hoffnung doch auf eine Utopie der Liebe setzt. [...]" [Deutsche Oper Berlin] Besuchsbericht:
. Der Anlass ist ein ganz realer. Zwei Menschen treffen zufällig auf einer Treppe aufeinander und werden sich durch ein ganz banales Ereignis ihres Gegenübers bewusst. Daraus entsteht eine Folge von in sich zusammenhanglosen und doch miteinander verketteten Ereignissen, Empfindungen und Gefühlen. Sie bilden in ihrer Präsentation ein Universum von Tonsequenzen, die bis zum körperlichen Empfinden und einer gesteigerten Einbeziehung des außenstehenden, unbeteiligten Beobachters führen. Das kann man eigentlich nicht verbal beschreiben, man muss sich den Eindrücken hingeben und mitfühlen oder sich mitziehen lassen. Die Kunst dabei ist hier, mit der Hilfe von Klängen aus den Musikinstrumenten, eingefügten Sprach- und Gedankenfetzen und elektronischer Unterstützung ein Klanggewebe zu erzeugen. Das führt durch seine emotionale Kraft bis zur körperlichen Wahrnehmung der Gefühle und optischen Eindrücke, auf die man lauschen kann oder muss, um ein dann jedoch passiver Teil der erzeugten Stimmung zu werden.
Das ist für die meisten der Besucher wohl ein neues Erlebnis. Es scheint sie jedoch beeindruckt zu haben. Der Beifall für alle Mitwirkenden ist begeistert, man hört keinen einzigen Buhruf wie sonst oft üblich, wahrscheinlich ist man immer noch befangen in diesem Klangerlebnis. Das war eine einmalige Stimmung die durch diese Arbeit entwickelt wurde und ihr zu lauschen und mitzuempfinden ist sehr eindrucksvoll. Eine bemerkenswerte Uraufführung in der Deutschen Oper (… war das eigentlich eine Oper?), Ein ungeteiltes Bravo für alle Mitwirkenden und besonders für Chaya Czernowin. Peter Dahms [OpernInfo-Berlin.de] |